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THEMA: Der Duft der Einfachheit

Der Duft der Einfachheit 6 Jahre 11 Monate her #97

DER DUFT DER EINFACHHEIT
Vor einigen Jahren hatte ich eine sehr berührende Erfahrung. Ich sass im Flieger und fühlte, wie einfach Tränen aus meinen Augen rannen..und das erste Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl um mich selbst zu weinen, um die Menschin, die ich bin..ich fühlte wie sie sich über all die Jahre gefühlt hat...gefoltert, hingerichtet, verängstigt, überrollt, unter irrem Druck, geopfert sozusagen...und mir war klar, dass ich selbst ihr(resp. mir) das angetan hatte. Von der Geburt an schon war ich mit der Seele identifiziert, mit dm Geist auch, ein Paradieskind und ich fühlte mich in dieser Welt so fremd und konnte mit dem Fremden, mit der Enge, mit der Art, wie Wesen hier miteinander und auch mit mir umgingen, nichts anfangen ..ich konnte mich nicht als zugehörig fühlen, nicht als Mensch unter Menschen...und weiter und bewusster bewegte ich mich im Land der Seele, doch immer mit dem Anspruch den gefühlten Himmel in mir im aussen hier und jetzt zu erleben ..und die Diskrepanz schmerzte mich noch mehr...und ich bewegte mich jahrelang sehr viel ausserhalb des Körpers und befreite mich aus diesem Gedankengefängnis, diese hier erfahrbare Realität für einzig gültig zu halten.

Immer hielt ich den Blick wie es sein könnte, immer sah die Seele die Seele der Menschen oder zumindest ihr Potenzial und immer stand dieser Blick im Vordergrund und oft hatte ich es mit Personen zu tun, die nicht durchlässig zur Seele hin waren, sich nicht in Liebe erkannten, und ihre Mangelprogramme ausagierten. Ich aber fühlte Liebe zu ihren Seelen und konnte kaum unterscheiden in mir zwischen Person und Seele, denn ich fühlte diese Liebe persönlich und litt unter der Diskrepanz des gefühlten Innern und dem erfahrenen Aussen und verstand mich oft selbst nicht mehr..ich fühlte Liebe in mir, doch diese Personen haben mich teilweise fast umgebracht. Und ich liess es geschehen, immer noch die Seele im Vordergrund wahrnehmend , opferte ich selbst gewisserweise mein Menschsein, ebenso wie das Vertrauen in Menschen..irgendwann beschloss ich, um zu verstehen, die gefühlten inneren Himmeln zu verlassen und mich der Menschlichkeit in mir zuzuwenden. Und aus der Einsamkeit ungeteilter Himmel fiel ich tief in die Emotionen, tief in die Strukturen der Angst, der Trennung, der Vergänglichkeit, etc etc und verlor mich fast darin. Ich war mutig genug ins Nichts zu stürzen, das jenseits des Lichtes und jenseits der Dunkelheit ist. Und aus dem Nichts gebar sich erneut wie ein Phönix der Funke meines Selbst, unzerstörbar in seiner Signatur, erweitert durch das Nichts. Und wieder etönte der Ruf meiner Seele, liebend gewahr zu sein, dessen was ist, jenseits romantisierender Träume.

Oft wusste ich nicht wie sich das Menschsein mit meinem Geist-Seelensein ausgehen sollte und immer und immer wieder erlitt ich fürchterlichen Schmerz, obwohl ich die Mechanismen mittlererweile verstand, andere und sich selbst zu verletzen etc etc...das Mangelprogramm verstanden hatte, das sich aus der gefühlten Isoliertheit ergab, zwischen dem Menschen und der Seele und auch erkannt hatte, wie oft eine Rolle, ein Aspekt wie der Krieger, die Kriegerin, die Priesterin etc ein verletztes inneres Kind überstrahlte, und so den nicht erwünschten Schmerz dahinter abkapselte und der menschlich fühlende Emotionalleib sich der Unmittelbarkeit des Fühlens beraubt, verschloss, mental niederkompensiert wurde sozusagen...und vor Jahren plötzlich in diesem Flieger, spürte ich als Seele reines Mitgefühl mit der Menschin in mir..Ich spürte diesen inneren jahrelangen Krieg zwischen höherem Wissen und emotionaler Reife/bzw Unreife, dieses daraus erwordenen Drama, diesen Schmerz, den ich mir selbst zugefügt hatte, auch indem ich alles über mich ergehen liess mit dem steten Vermögen der Seele zu verstehen, zu lieben und dennoch als Mensch mit einem menschlichen Emotionalkörper fast zu sterben...und ich fühlte was die Menschin all die Jahre gefühlt hatte und ich erinnerte mich an ein Ereignis, wo ich mir selbst quasi gegenübersass...auf der einen Seite das erwachsene Ich/Seele, auf der anderen Seite das verletzte Kind(bzw Menschin). Und die Erwachsene gefiel sich in der Rolle der Integrationsfigur, (und ich schreibe das bewusst so!) und wollte das innere Kind an der Hand nehmen, umarmen, ihm Licht senden und es in Liebe einhüllen und das innere verletzte Kind sagte im Wesentlichen: "geh scheissen" Und ich zitierte Engel herbei und wiederum weigerte sich das innere Kind auch nur die Augen zu heben..und endlich fragte ich es: "Was brauchst Du?" Und ich nahm nun den Platz des inneren Kindes ein und sprach zu diesem Seelenich.."Ich möchte dass du einmal, nur ein einziges mal fühlst was ich fühle und gefühlt habe! Das war alles....

Ich erinnerte mich wie ich damals dasass und nichts damit anfangen konnte...Es wollte weder Liebe , noch Geborgenheit, keine Engel, keine gnädige Aufnahme....Es wollte nur, dass ich fühlte was es fühlte....Dies mag sehr einfach klingen, und dennoch dauerte es Jahre, bis ich begriff....Solange meine Seele, mein Erwachsenenich das innere Kind, den Schmerz quasi aus sich herausstellten, waren es wie 2 Erlebniseinheiten..und ich hielt somit eine Trennung aufrecht, die die Seele vom Menschen isolierte und mehr noch die Empfindungen der Teihaftigkeit sich nicht in der Gesamtheit meines Seins erfahren liessen....und irgendwann, war da keine zweite Instanz mehr, keine Priesterin, keine weise Alte, keine Seele, die sich als getrennt von der Menschin in mir erfuhr..die die Verletzungen des Mädchens/bzw de jungen Frau kompensierten, keine Instanz die eine gefühlte Hölle aus alter Gewohnheit zum Himmel erklärte, keine Angst , keine Bereitschaft mehr mich selbst im Moment des Erlebens zu spalten in den unmittelbar Fühlenden und den interpretierenden Zeugen...Ich war ich, einfach ich,nicht Seele , nicht Geist, nicht Körper allein......und ich fühlte den Schmerz, ohne mich als Versager zu fühlen, ohne mich zu verurteilen, ohne mich an irgendwelchen theoretischen Konstrukten zu orientieren, dass reine Liebe keinen Schmerz empfindet etc etc...Ich war einfach da und weinte..und weinte die Tränen des verlassenen Kindes, der verletzten Frau, und da war keine Schuldzuweisung, da war kein akuter Schmerz, es war nur das Sehen und fühlen dessen, was gewesen war und etwas in mir sagte: es ist vollbracht, der Kampf ist vorbei.. Es war ein Moment totaler Stille...vollkommenen Friedens...es war kein Versprechen..Dieses "es ist vollbracht" war eine Tatsache.

und ja, da war ein Ankommen oder manchmal auch ein Sich Hineinwohnen ins Nichtankommen.....und da war ertraurigtes Wissen aus der ohnmächtigen Einsamkeit ungeteilten Empfindens, ein Ertrinken in den eigenen Gefühlen auch , unfähig einen anderen wahrzunehmen, im Karussel des Hoffens , Wünschens und Sehnens und da war Liebe, sobald sich die Bereitschaft gebar, die geträumte Wirklichkeit aufzugeben für das Gewahrsein des Augenblicks und die gedachten Gefühle verblassten, wenn die Geistessonne des Bewusstseins die Seele erleuchtete und Kinderaugen staunend sich dem Wunder Leben öffneten, nichts erwartend, alles willkommenheissend, das sich als Geschenk dir einseelen will..

Ich hab heute noch, immer wieder Träume, die alles hochholen, Menschen , Situationen etc die mich mit Fragezeichen zurückliessen...deren "Warum" sich mir damals trotz heftigster Suche bzw Erkenntnissucht;-) nicht erschloss und manchmal spreche ich mit diesen Menschen im Traum, manchmal beantworten sie mir auch die damaligen Fragen, doch das ist nicht worüber ich hier schreiben möchte....es ist als ob all diese unbeantworteten Fragen, die sich aus dem damaligen Exil der Teilhaftigkeiten(Aspekte meines Seins) ergaben, sich erstillten in meinem Jetztsein...die damals gesuchte Antwort hat plötzlich keine Relevanz mehr...weil das , als was ich mich jetzt fühle, die Frage von damals wohl erinnert, doch nicht mehr als Frage im Jetzt betrachtet....und so erstillt sich vieles, die Erkenntnisnot, die Not an sich, die Angst, die Wörter oder Einordnungsversuche während eines Erlebens...es scheint fast so, dass Wirklichkeit und damit meine ich eine von mir gefühlte Wirklichkeit, die mich zuweilen überfällt oder aus mir herausduftet in ihrer Unmittelbarkeit, in dem Moment ausfadet im Erleben, wenn sich ein Zeuge in mir bemüssigt fühlt, sie zu kommentieren, aus alter Gewohnheit eine art Geschichte aus ihr zu machen....es ist als ob in diesem Moment die Wirklichkeit mich ausspuckt, und ich aus ihr heraustrete gleichermassen....ähnlich wie ich es mal über den Garten der Liebe schrieb..Du kannst ihn niemals von aussen sehen....auch all dies mag nur ein Konstrukt sein, ein Übergang..ein Prozess des sich Erstillens ins Sein....es ist eine immer einfacherer Einfachheit, nichts scheinen zu müssen, nichts zu fürchten, nichts zu erwarten, die das Wesen sich selbst erfahrbar macht jenseits von Worten....poetisch gesagt...der Duft des Paradieses, der mehr und mehr Raum in mir einnimmt:-) niemals dort, wo ichs erwartete, vermutete, immer dann, wenn ich nichts will und tiefe Geborgenheit in mir fühle....wie auch immer....auch hier, ..es sind Worte...Worte die als Träger fungieren, als Boten, als Ausdruck von Empfindungen, und dennoch niemals Wirklichkeit beschreiben, aber im besten Fall diese erfühlt erinnern in den Herzen der Leser. ♥Lile An Eden, www.artvisionweb.com
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