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THEMA: Die Kapitulation des Verstandes

Die Kapitulation des Verstandes 3 Jahre 10 Monate her #152

Die Kapitulation des Verstandes

1)Ich möchte heute einen Traum erzählen, (der kein Traum war), den ich vor vielen Jahren hatte.

Ich stand am Fusse eines Berges, und in mir war eine fraglose Gewissheit, dass ich diesen Gipfel erklimmen müsste.

Es war Nacht und ich befand mich in einem tiefen, dunklen Wald. Der Weg auf den Gipfel war steil und rund um mich schlugen Blitze ein. Ich fürchtete mich und sagte laut: "Auch wenn mich kein Blitz hier im Wald treffen sollte, am Gipfel wird er mich bestimmt treffen." Und plötzlich bemerkte ich, ca 20 Meter vor mir eine weisse Gestalt.Sie trug einen Umhang aus Licht und als ich das sagte, drehte sie sich um und lächelte mich an. Ich verstand augenblicklich: Scheinbar ging es genau darum. Die Gestalt drehte sich wieder um und ich ging weiter. Der Weg wurde immer steiler und ich bemerkte, dass er aus blankem Eis war. Und wieder sprach ich laut einen Gedanken aus:" ich weiss zwar nicht wie ich es bis hierher geschafft habe, so eisig und steil dieser Weg ist, und vielleicht schaff ich es auch bis ganz oben, aber ich werde nie mehr zurück herunter kommen"..Wieder drehte sich die lichte Gestalt um, blickte mir in die Augen und lächelte mich an . Und wieder wusste ich, dass es genau darum ging.

So stieg ich weiter den Berg hinauf, mittlererweile stieg der Weg fast senkrecht an, und wie gesagt, er war aus purem Eis.

Ich hielt ein. Und das was jetzt passierte war wie ein Kampf in mir: Mein Verstand sagte mir, dass es unmöglich möglich war diesen Weg zu gehen, allein schon bis hierher. Eine Stimme in mir sagte: "Es sind nicht deine Füsse, die gehen" . Der Verstand sagte darauf: was soll das, das ist doch Schwachsinn, doch gleichzeitig musste er letztendlich eingestehen, dass es unmöglich meine Füsse sein konnten, die diesen Weg bewältigten. Und erst dann, in diesem Moment, als sich der Verstand das eingestand, als ICH REALISIERTE, dass es nicht meine Füsse waren,spürte ich, wie so etwas wie eine Schnur an meinem Herzen ansetzte. Genauer gefühlt war es ein Wind, ein Sog, der vom Gipfel ausgehend an meinem Herzen ansetzte und mich zog. Im Moment wo ich bereit war, diese meine Wahrnehmung für WAHR zu halten, war ich im selben Moment am Gipfel...♥

2)Wir sind Pioniere in einem Land, für das unsere alten Landkarten und Bewältigungsstrategien ihre Gültigkeit verloren haben, für das es keine neuen (äusseren) Landkarten und Maßstäbe gibt. Die Maßstäbe und Landkarten sind wir selbst, jeder von uns für sich selbst. Manchmal bereitet uns das Unbehagen und die Angst in uns will wissen, wie's weitergeht, unsere Seele aber weiss, dass jeder mentale Plan uns der Unschuld berauben würde, den uns gemässen Weg in jedem Moment aus dem Herzen zu gehen. Niemand von uns weiss, wie der "Weg" sich gestalten wird, doch in unserem Herzen lebt eine Ahnung, um nicht zu sagen eine Gewissheit vom Ziel: Ein menschenwürdiges, mitfühlendes, beseeltes, leuchtendes Miteinander, das Leben feiert in jedem Atemzug. Dieses "Ziel" gilt es zu vergegenwärtigen in uns. Endlich zu verstehen, daß dies unser natürlicher Zustand ist und dass es keinen planmässigen Weg gibt, dieses Ziel zu erreichen, ausser wir lebendigen dieses Ziel in und durch uns...

Ich möchte nun das gesamte Menschenvolk mit Mädchen und Jungen vergleichen, die sich danach sehnen in einem Königreich des Herzens zu leben. Tief im Herzen ist dies Sehnen eingebettet, und tief im Herzen ist auch die Gewissheit, dass es ihnen zusteht. Die Prinzessinnen und Prinzen selbst allerdings erscheinen in der Gestalt von Bettlern und immer wandeln sie in diesem von ihnen so sehr herbeigesehnten Königreich. Das Problem ist, dass sie selbst sich darin nicht erkennen und so erkennen sie auch nicht das Reich.

Zu schmutzig fühlen sie sich, zu fremd, zu ohnmächtig um sich als Prinzen und Prinzessinnen zu erkennen. Zu oft haben sie sich im Spiegel der Beschränktheit, des Unvermögens, des Mangels, der verlorenen Freiheit betrachtet, dass sie sich in ihren höheren Aspekten fühlen könnten. Ihre einzige Verbindung zu diesem Reich ist das Sehnen..Sie wandern und wandern gefühlte Äonen lang, um dieses Reich zu finden bis sie zusammenbrechen. Sie sind zu müde, um verzweifelt zu sein und endlich wendet sich ihr Blick dorthin, wo das Sehnen seinen Anfang nahm, nämlich in einer lebendigen Er-Innerung dieses Königreichs. Mit Erinnerung ist in diesem Falle nicht etwas Vergangenes gemeint, vielmehr etwas Zeitloses, das in jedem Moment da ist und nur erinnert, bzw bewusst wahrgenommen werden muss...

Dieses Reich in der Vergangenheit zu suchen, bedeutet ein rastloses Streben, nach etwas scheinbar Verlorenem. Ebenso wenig gilt es dieses Reich in der Zukunft zu suchen. Gefunden werden kann es nur im Jetzt, da dieses Reich nur die Gegenwart in der Verwirklichung kennt. Wir selbst sind die Prinzen und Prinzessinnen dieses Reiches, das das Königreich des Herzens ist und in dem Moment, da wir dies realisieren, durchdringen wir den Spiegel der Angst, den die Illusion der Trennung erschaffen hat. Die alten Kleider von Schuld, Scham, Würdelosigkeit, Ohnmacht und scheinbar "Gewusstem"fallen ab.

Niemand, und ich sage niemand, kann uns in Wahrheit darin hindern, das zu sein, was unseren Seelen eingeschrieben ist. Freie, mitfühlende, vernunftbegabte Geschöpfe der Liebe, ewige Geschwister des Lebens. Dies ist vielleicht dem Verstand nicht greifbar und so ist dies auch der Moment, wo der Verstand kapitulieren muss, im Sinne, dass er vom Handlungsthron gestürzt wird und sich als das erkennt, was er ist: Ein Diener, ein Botschafter, ein Ausführender des Herzens. Sobald dieser falsche König gestürzt ist in jedem von uns, und das Herz den ihm gemässen Platz eingenommen hat, wird das Reich sichtbar, das ein Herzkönigreich ist, in dem Könige und Königinnen wohnen. Alle auf Augenhöhe, zutiefst das Leben achtend. Keine Gier, kein Hass, keine Missachtung kann in diesem Reich bestehen. Zu stark ist die Kraft des Lichts, das keine Schatten wirft. Dieses Reich kennt keine Gegensätze, nur sich bereichernde, ergänzende Aspekte des Seins, deren Unterschiedlichkeit das Licht in alle Farben bricht, deren Schönheit unbeschreiblich ist.

In diesem Sinne wünsch ich uns allen den Mut, das Vertrauen und die Weisheit,uns geschehen zu lassen und uns wahrhaft der Liebe zuzuwenden, die in allem ist, und gleichermassen der Urgrund allen Seins ist. Der weglose Weg dahin, erwird indem wir ihn "gehen", d.h. in jedem Moment unseres Seins dem Herzen zu folgen und jene Qualitäten in und durch uns zu verwirklichen, die jenem Herzkönigreich zugrundeliegen: Liebe, Mitgefühl, Achtsamkeit, Gewahrsein, Wertschätzung und Freude.

Es ist der "Wind" der an unserem Herzen ansetzt, dem wir trauen können, denn WIR, die Könige und Königinnen der ewigen Gegenwart rufen uns, sie bzw uns zu verwirklichen.♥

In Liebe Gabriela (Lile an Eden)

www.artvisionweb.com

Text und Collage: (c) Lile an Eden

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