Beltaine, 1. Mai 2020(kelt. eigentlich zum nächsten Vollmond am 7.5.2020)

Beltaine war ursprünglich der Beginn des keltischen Sommers. Man feiert heute zu Beltaine die mystische Vereinigung von „Gott“ und „Göttin“, den Beginn des Wachstums in der Natur, die Zunahme der Kraft von Feen und Elfen, und auch die Zeit des Chaos, der „wilden Energie“, der Liebe und der Vereinigung.

Ich erinnere zahlreiche Beltaines(altirisch für Beltane), die ich in Glastonbury, genauer gesagt in Chalice Well Gardens gefeiert habe. Tausende Kerzen erhellten den wundersamen Garten mit seinen steinernen Brunnen, seinen vielen Eiben, deren Stämme rötlich braun schimmerten. Viele Stimmen klangen durch die Nacht. Wir riefen die Elemente der Natur, die Geister der Himmelsrichtungen und mehr als alles riefen wir die Liebe, uns an uns selbst zu erinnern und uns in ihrem Geiste als eins zu erkennen. Menschen aus unterschiedlichsten Ländern feierten zusammen. Wir sangen Lieder zu Ehren der Göttin und der Gottes, die sich an diesem Tag vereinigen. Wir sangen Lieder zu Ehren der Fruchtbarkeit des Landes und wir machten ein Feuer und sprangen Hand in Hand darüber. In all dem war eine tiefe Demut, eine Freude, eine Ergriffenheit. Alle erkannten sich als Teil der Natur und alle erkannten sich als eine Gemeinschaft der Liebenden.

Diese Erinnerungen haben für mich mehr Realitätsgehalt als das, was wir gerade jetzt als Tatsachen serviert bekommen. Für mich haben weder die Schliessung der Grenzen, noch die geforderte Isolation von unseren Liebsten, noch die Erhebung der Angst zum Regenten unseres Handlungsraumes eine fühlbare Wirklichkeit. Ich empfinde es mehr wie einen schlechten kollektiven Traum, in dem wir versucht werden, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Doch dieser Traum wird verblassen, umso schneller, da wir ihm keine gefühlte Wahrheit und so Wirklichkeit zugestehen.

Ich werde zu diesem speziellen Beltaine wieder eine Anrufung der Elemente machen, das Feuer schüren und gewisse Kräfte einladen uns zu begleiten auf unserem Weg ins Licht eines neuen Bewusstseins.
Als erstes, wenn das Feuer brennt, fühle ich die Verbindung mit der Natur. Ihr werdet wenn ihr euch auf eure Hand-und Fussflächen konzentriert und diese Verbindung fühlt, sehr schnell die "Antwort" der Natur fühlen, wie auch immer es sich ausdrücken mag: als Kribbeln, als sanfter Druck oder Hauch. wie auch immer, ihr werdet es fühlen.

Dann werde ich das Wasser rufen, und es bitten in uns seine Fähigkeit zu aktivieren, auch die grössten Widerstände, durch sanfte Beharrlichkeit abzutragen oder zu umfliessen.

Dann rufe ich die Erde und fühle ihren Herzschlag und atme mit ihr und bemerke wie sich mein Herzschlag dem der grossen Mutter anpasst. Ich bitte sie uns zu tragen und uns gemäss ihres kosmischen Zyklusses wachsen und reifen zu lassen, sodass auch wir ihr beistehen können bei ihrer Geburt in ein neues Sein. Ich bitte sie, unsere Schritte zu lenken und uns unsere vergangene Achtlosigkeit ihr gegenüber zu vergeben und unsere tiefgefühlte Dankbarkeit anzunehmen.

Ich rufe die Luft, in der Form des Windes, dass er das Wesentliche in uns tragen möge in eine Erlebnisrealität, die unserem Herzen entspricht. Ich rufe den Wind auch als Kraft der positiven Veränderung. Mögen wir vorbereitet auf die Geschwindigkeit sein. Ich rufe die Luft auch in der Form des Atems. Möge unser Atem tief und nachhaltig sein. Mögen wir die Geduld, die Kraft und die Tiefe haben, diese Veränderungen zu vollziehen.

Ich rufe die reinigende Kraft des Feuers. Möge sie alles in uns verbrennen, das nicht zu unserem höchsten Wohle ist. Mögen die Reste alter Glaubenseinstellungen, Moralvorstellungen, Denkmuster von uns abfallen wie welke Blätter vom Baum.

Ich rufe die Kraft der Liebe , uns zu führen, uns zu beschützen und uns kraft ihres Lichtes den Weg zu weisen aus dem Labyrinth. Möge sie durch unser Herz zu und aus uns sprechen.
Dann rufe ich die Weisheit des Ostens, das aufgehende Licht der Sonne, die geistigen Führer, die visionären Kräfte der Inspiration und Inspiration uns zu führen.

Ich rufe die Kraft des Südens, die Kraft des Kindes, in seiner Unschuld, in seiner Einfachheit, in seinem Urvertrauen und in seiner natürlichen Entdeckerfreude durch uns zu wirken.

Ich rufe die Kraft des Westens, die weibliche Kraft der Alten, der Tiefe, des Todes auch, uns die Angst zu nehmen vor dem Übergang in eine Neue Zeit . Ich rufe die Kraft des Westens uns jene Gewissheit des steten Wandels zu schenken, die weit über den Tod hinausreicht, eine geborgene Gewissheit in uns zu gebären, die das Wechselspiel der Gefühle, des ständigen Sterbens und Werdens in uns dankbar annimmt und anerkennt.

Ich rufe die Kraft des Nordens, die Kraft des Intellekts, auf dass sie sich als ewiger Diener des Herzens erkennt und den ihr gemässen Platz einnimmt, indem sie uns behilflich ist unsere Inspirationen, unsere Ideen zu manifestieren

Und zuletzt rufe ich den Geist der Gemeinschaft, auf dass wir uns alle als eins erkennen im Bewusstsein der Liebe, die in allem ist.

Und dann beende ich das Ritual in der gefühlten Gewissheit, dass ich gehört wurde.

Dies war meine Version, mit der ich Beltaine würdigen werde. Möge sie euch inspirieren, bewusst innezuhalten und euch zu verbinden und auszurichten, zu eurem Wohle und zum Wohle des Ganzen.

Zum Schluss hier möchte ich noch für alle, die heiraten wollten und es nicht durften, auch für jene, die einen Bund erneuern möchten und auch für alle die alleine sind, und die männlichen und weiblichen Kräfte in sich selbst vereinen möchten, den Hochzeitssegen einer lieben Freundin von mir schenken.

Hochzeitssegen
(von Andrea Friedmann)

Möge die Frau mit ihrer wahrhaft Göttlich
weiblichen Urkraft gesegnet sein.
Möge es der Frau gelingen,
das Herz des Mannes zu berühren,
und so für ihn sichtbar zu sein.
Möge der Mann so in seine wahrhaft Göttlich
männliche Kraft kommen.
Möge der Mann gesegnet sein mit dieser Kraft
und möge diese ihn sich aufrichten lassen
Mögen beide in gemeinsamen Dienst sich finden
und die Göttliche Kraft strömen lassen
Mögen sie beide eins sein und schauen
die ewig Göttliche Liebe!
Der Segen und die Liebe der Erdgöttin
und der Himmelsgöttin
begleite sie, schütze sie, ermutige sie,
die zu sein, die sie sind
und vom Anbeginn der Zeiten waren!
Der Segen und die Liebe der Erdgöttin
und der Himmelsgöttin
erleuchte sie und führe sie auf allen Wegen!
Der Segen und die Liebe der Erdgöttin
und der Himmelsgöttin
strahle durch ihre Herzen!
Der Segen und die Liebe der Erdgöttin
und der Himmelsgöttin
berühre durch sie die gesamte Schöpfung!
Seid alle von Herzen gegrüsst und umarmt.
In Liebe
Gabriela (Lile an Eden)
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